„Der nach Sinn strebende Mensch muss sich in einer sinnlosen Welt fremd fühlen.“ – Albert Camus

Die Geschichte eines jungen Franzosen in Algerien, den ein lächerlicher Zufall zum Mörder macht, wurde 1942 im besetzten Frankreich zu einer literarischen Sensation und entwickelte sich zu einem der meistgedruckten französischen Romane des 20. Jahrhunderts. Das Werk bedeutete den schriftstellerischen Durchbruch für Albert Camus und gilt heute als einer der Haupttexte des Existentialismus.

„Heute ist Mama gestorben. Oder vielleicht gestern, ich weiß es nicht.“ – mit diesen Worten eröffnet Camus‘ Held Meursault seine Geschichte, wortkarg und ohne Emotion. Nach Totenwache und Beerdigung auf dem Land nimmt Meursault seinen unaufgeregten Alltag in Algier wieder auf. Details seiner Umgebung nimmt er wahr, ohne Stellung zu nehmen – sei es zu Gewalt und Ungerechtigkeit oder zu Liebe und Verbundenheit. Ein Angebot, beruflich in Paris Karriere zu machen, reizt ihn nicht, er ist zufrieden, wenn sein Alltag weiterhin wie gewohnt verläuft. Sein Nachbar, Raymond Sintès, zieht den Emotionslosen in eine Rachegeschichte mit einer ehemaligen Geliebten hinein. Als Meursault vom Glanz der Sonne auf der Messerklinge eines Angreifers geblendet wird, greift er zur Waffe und tötet den Gegner mit einem Schuss. „Ich begriff, dass ich das Gleichgewicht des Tages, das ungewöhnliche Schweigen des Strandes zerstört hatte, an dem ich glücklich gewesen war.“ Camus‘ Werk enthält in der schonungslosen Darstellung der Gleichgültigkeit ein Plädoyer für die Mitmenschlichkeit.

Albert Camus (1913–1960)
gilt als einer der bedeutendsten französischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Während des Zweiten Weltkrieges war er die intellektuelle Leitfigur der französischen Résistance gegen die deutsche Besatzung. Seine publizistische Tätigkeit ist stark von der Philosophie des Existenzialismus geprägt. 1957 wurde Camus für sein Lebenswerk mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. 1960 starb er bei einem Autounfall.

Murat Dikenci studierte Angewandte Kulturwissenschaften in Lüneburg. In Berlin sammelte er erste Theatererfahrungen. Seit 2007 ist Dikenci als Schauspieler in Film/Fernsehen (u. a. „Berlin Station“, „Tatort“) und Theater (Maxim Gorki Theater, Schauspiel Köln) tätig. Seine erste Regiearbeit „Sesperado“ wurde 2017 zum Theatertreffen der Jugend eingeladen. Seit der Spielzeit 2023/2024 leitet er das STUDIO Я am Maxim Gorki Theater in Berlin.

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