Rhetorische Paradestücke re-enacted

Roosevelt / Kennedy / Trump: Visionen und Ängste (6.3.2026)


Antrittsreden spielen im demokratischen Zeremoniell der Vereinigten Staaten eine wichtige Rolle: sie prägen eine ganze Regierungszeit und bleiben oft Jahre danach in Erinnerung. Nicht nur die Themen, die sich der neue Präsident vornimmt, werden dabei adressiert, vielmehr ist es eine Vision für ein ganzes Land, die sich stilistisch und inhaltlich ausdrückt, und ein ganz persönliches Verständnis zu Politik und Moral.

Die Wortwiege präsentiert drei unterschiedliche Herangehensweisen an diese Übung: Franklin Delano Roosevelt übernahm die Präsidentschaft mitten in der Depression der 30er Jahre und musste seinen Mitbürger:innen Vertrauen wiedergeben. John Fitzgerald Kennedy wiederum trat als junger Präsident in einer Zeit des wiedergewonnenen Optimismus und des kalten Krieges an. Der Kontrast dieser Visionen zu dem düsteren Bild, das Donald John Trump bei seinen beiden Antrittsreden von seinem Land zeichnete, macht die Unterschiede in den jeweiligen Philosophien und Selbstverständlichkeiten deutlich.

Ausnahmeschauspieler Horst Schily, letztes Jahr als Sokrates zu bewundern, verkörpert diesmal sowohl F. D. Roosevelt als auch Donald Trump, während der ehemalige Burgschauspieler Lukas Haas J. F. Kennedy seinen jugendlichen Charme verleiht. Zur Einordnung und Analyse dieser unterschiedlichen Diskurse wird der langjährige ORF-Korrespondent in Washington und Falter-Radio-Gestalter Raimund Löw seine Einsichten und Einschätzungen teilen.

Schauspiel: Horst Schily, Lukas Haas; Gesprächsgast: Raimund Löw
Einrichtung: Jérôme Junod; Moderation: Anna Luca Krassnigg; Kostüm: Antoaneta Stereva Di Brolio; Maske: Henriette Zwölfer

Himmler / Arendt: Böses Denken (21.3.2026)

Für diese Reden!-Ausgabe werden zwei Quellen konfrontiert, die entgegengesetzter nicht sein könnten. In den sogenannten „Posener Reden“ wandte sich der NS-Reichsinnenminister Heinrich Himmler unter Ausschluss der Öffentlichkeit an die SS und ließ tief in die Denkweise und Rücksichtslosigkeit des Naziregimes blicken. Die Philosophin Hannah Arendt, die aus Deutschland nach Amerika fliehen musste, wurde im Jahr 1969 für die Sendung „Zur Person“ interviewt und sprach über ihre Erfahrungen und die Denkmuster totalitärer Regime, mit denen sie sich nicht zuletzt durch ihre Analyse des Eichmann-Prozesses (1961) tiefgehend befasste. Die legendäre Sendung – für diesen besonderen Abend auf das öffentliche Nachdenken und Reden Hannah Arendts fokussiert – beeinflusst renommierte Denker:innen bis heute. Der rücksichtslose Ideologe und die überlegte Analytikerin – ein Kontrast, der in anderen Kontexten auch heute noch zu denken gibt.

Martin Schwanda leiht dem Schergen seine Stimme, Arendt wird von Performerin und Festivalleiterin Anna Luca Krassnigg verkörpert. Zur philosophischen Auswertung und den Fragen nach kritischer Haltung und heutigen Gefahren wird Philosophiestar Konrad Paul Liessmann seine Analyse bieten.

Schauspiel: Martin Schwanda, Anna Luca Krassnigg; Gesprächsgast: Konrad Paul Liessmann
Einrichtung und Moderation: Jérôme Junod; Kostüm: Antoaneta Stereva Di Brolio; Maske: Henriette Zwölfer

Eine Produktion der Wortwiege, gefördert durch das Land Niederösterreich und die Stadt Wiener Neustadt.

Eventdaten bereitgestellt von: oeticket

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