Klangspuren 2025 - Future Lab: Konstellation Plus
Eine launige Stummfilm-Musik steht im Zentrum des Konzerts von konsTellation plus: Martin Smolka hat den gut einstündigen Film Die Puppe (1919) des deutschen Regisseurs Ernst Lubitsch vertont. Der nimmt Adel und Kirche gleichermaßen auf die Schippe und erzählt von einem Heiratsschwindel der anderen Art: Lancelot, Neffe des Baron de Chanterelle, täuscht eine Heirat vor, damit der Onkel im Wissen um die Fortführung seines Geschlechtes friedlich sterben kann – bis Lancelot merkt, dass er selbst ausgetrickst wurde: Die Braut an seiner Seite ist keine Puppe, sondern echt. Und plötzlich sind Gefühle da! Martin Smolkas Ansinnen unterstreicht die heitere Stimmung und die ironischen Details der Filmvorlage musikalisch. Sein Soundtrack mischt Werkzeuge der neuen Musik wie Mikrotöne und Klangfarbeneffekte mit Loops und Tonalem, mit Menuett-Versätzen und einem Tschaikowsky-Zitat. Die Musik ist rasant, unterhaltsam und verspielt wie der Film. Außerdem im Programm: Ein wetterfühliges Crescendo – Black Rain von Daniele Ghisi in der österreichischen Erstaufführung mit Juliet Fraser als Sopran, und eine Uraufführung für Streichorchester von Sara Glojnarić, einer der gefragtesten jungen Komponistinnen derzeit. konsTellation plus ist Teil des Klangspuren Future Lab in Kooperation mit dem Tiroler Landeskonservatorium zur Förderung talentierter Interpret:innen zeitgenössischer Musik.