Johann Sebastian Bachs Arbeit am zweiteiligen Wohltemperierten Klavier, der Sammlung von je 24 Präludien und Fugen, zog sich über drei Jahrzehnte hin. Der erste Teil wurde 1722 ins Reine geschrieben. Über dem erhaltenen Autographen steht in gestochen klarer Handschrift: «Das Wohltemperirte Clavier oder Præludia, und Fugen durch alle Tone und Semitonia, so wohl tertiam majorem oder Ut Re Mi anlangend, als auch tertiam minorem oder Re Mi Fa betreffend. Zum Nutzen und Gebrauch der Lehrbegierigen Musicalischen Jugend, als auch derer in diesem studio schon habil seyenden besonderem Zeitvertreib auffgesetzet und verfertiget ...» Die wohltemperierte Stimmung der Tasteninstrumente war 1681 vom Harzer Musiktheoretiker Andreas Werckmeister eingeführt worden – erst damals war das Spiel in allen Tonarten möglich geworden. 1710 hatte Bachs sächsischer Landsmann Johann David Heinichen den Quintenzirkel festgelegt. In Bachs Zyklus fand das System, welches die abendländische Musik über zwei Jahrhunderte lang bestimmen sollte, sein gültiges und phantasievolles Kompendium. Wobei ja schon Bach betonte, dass sein Lehrwerk durchaus auch für «Zeitvertreib», also für Unterhaltung auf höchstem Niveau sorgen kann.

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